Kath. Grundschule |
Siehe
auch
(X)
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Mit Schuljahr
endet lange Geschichte
Die letzte Klasse
der St. Nikolaus-Grundschule feierte ihren Abschluss.
Damit ist das Ende
der Schule gekommen. |

2009 |
Von Andreas KeiI und Sabine Maguire
Gruiten.
Im Jahr 2000 begann das, was nun
seinen Abschluss findet: die „auslaufende Auflösung“ der St.
Nikolaus-Schule. Vor vier Jahren wurde die letzte erste Klasse
eingeschult.
Ab da verkleinerte sich die Schule
jedes Jahr um einen Jahrgang, bis nun mit dem Ende dieses
Schuljahres das Ende besiegelt wurde. Wegen der sinkenden
Schülerzahlen in Gruiten hatte der Stadtrat die Schließung der
katholischen Schule beschlossen. Zu groß wurde die Gefahr
eingeschätzt, dass bald so wenige Schüler da sein könnten, dass ein
geregelter Unterricht in beiden Gruitener Grundschulen nicht mehr
möglich sein könnte.
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Das Gebäude der
ehemaligen St. Nikolaus-Schule hat für den Unterricht ausgedient. |
Der Entschluss, der am 26. Oktober 2000 in
einer Sondersitzung des Schulausschusses und am 14. November im
Stadtrat besiegelt wurde, traf bei vielen Bürgern auf Verärgerung
und Ablehnung. Generationen von Gruitenern hatten die St.
Nikolaus-Schule besucht. Das Ende dieser Institution weckte viele
Emotionen. Doch die sachlichen Überlegungen setzten sich am Ende
durch. Auch die Schulkonferenzen beider Gruitener Grundschulen
stimmten zu. |
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Schulrätin Barbara Ihle hatte die möglichen
Folgen der Weiterführung der beiden Grundschulen den
Verantwortlichen im September deutlich gemacht: Würden in einer
Klasse der einzügigen St. Nikolaus-Schule weniger als 16 Kinder
sein, würde die Schaulaufsicht einen jahrgangsübergreifenden
Unterricht anordnen müssen. Auch bei der Lehrerzuteilung könnte es
Probleme geben. |

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Die Schulbezirksordnung wurde so geändert,
dass nun zum Einzugsbereich der verbleibenden einzigen
Bekenntnisschule in Haan, der Don-Bosco-Schule an der Thienhausener
Straße, auch Gruiten gehört. Allerdings nahmen in den drei Jahren,
in denen es keine Eingangsklasse an der St. Nikolaus-Schule mehr gab
nur die Eltern von drei Kindern aus Gruiten die Möglichkeit wahr,
ihre Kinder zur Don-Bosco-Schule zu schicken. |

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Die Geschichte der katholischen Schule,
reicht sehr weit in die Gruitener Geschichte zurück. 1928 wurde an
der Prälat-Marschall-Straße, die früher Schulstraße hieß, eine neue
Schule errichtet. Während des Nationalsozialismus wurde sie Deutsche
Einheitsschule, 1946 aber wieder konfessionelle Lehranstalt. 1962
wurde ein Schulanbau feierlich eingeweiht. |

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1968 gab es dann per Ratsbeschluss eine
Umwälzung in der Gruitener Schullandschaft. Bis zu diesem Jahr
wurden sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen
Schule die Klassen 1 bis 8 unterrichtet. Nun wurde die evangelische
Volksschule zur Gemeinschaftsgrundschule. Die katholische Schule
wurde ebenfalls zur Grundschule, eine Hauptschule wurde geschaffen.
Die katholische Schule zog in das Gebäude um, in dem sie sich bis
zum Ende befand und machte ihr Gebäude für die
Gemeinschaftsgrundschule frei. Das Haus der ehemaligen evangelischen
Volksschule wurde von der Hauptschule bezogen. Mit ihrer Schließung
1986 zog dort die Waldorfschule ein.
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Wehmut beim endgültigen Abschied
(magu).
Mit Rosen in den Händen standen die Schülerinnen und Schüler der
Grundschule St. Nikolaus am Wochenende Spalier, um ihre Lehrerin
Valeska Zundler zu verabschieden. Dabei verabschiedeten sie nicht
nur ihre Lehrerin, sondern auch sich selbst von ihrer Schule, deren
letzter Klasse sie angehörten. Nach den Sommerferien beginnt für sie
ein neuer Lebensabschnitt auf der weiterführenden Schule, während
die Geschichte der Grundschule St. Nikolaus end
gültig zu Ende ist. |

Foto: Stefan Fries
Die letzten Schüler der St.
Nikolaus-Schule nahmen bei einer Feier am Wochenende Abschied.
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Bereits vor zwei Jahren waren die Jungen und Mädchen der letzten
Klasse der katholischen Grundschule in den Pavillion der Schule
umgezogen. Mit einer musikalischen Reise durch ihre Grundschulzeit
blickten sie nun zurück auf vier ereignisreiche Schuljahre. Sie
nahmen ihren Anfang im August 2000, kurz bevor für ihre Schule das
Ende beschlossen wurde. Nach der Einschulung ging es Schlag auf
Schlag: Die Klasse besuchte die Stuntschule und feierte Feste. Mit
Landschaftswart Hans-Joachim Friebe ging‘s auf Exkursion durch die
Flora und Fauna, ein paar Monate später vergnügten sich die
„Nikoläuse“ in der Kinderwelt Upsala. Spannend wurde es auch bei der
Fahrt in die Jugendherberge Ratingen sowie bei Reisen zur
Ausstellung „Masken der Welt“, in den Aquazoo und zum WDR. |

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Wehmut war nicht nur bei den Schülern und Lehrern, sondern auch bei
den Eltern zu spüren. „Es war schon immer eine besonders familiäre
Schule“ erinnert sich Stefanie Raack an ihre eigene Schulzeit in der
St. Nikolaus Grundschule vor mehr als 30Jahren. Am Wochenende
begleitete sie nun Tochter Nadine (9) zum Abschiedsfest, für das
sich die Viertklässler besonders viel Mühe gegeben haben. „Ich werde
den Geist der Nikolausschule hegen und pflegen“, lobte auch die
Klassenlehrerin der Abschlussklasse ein gutes Miteinander von
Schülern, Eltern und Lehrern. |

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